Der Retriever ist (wie der Name schon sagt - to retrieve) der unentbehrliche Helfer für die Arbeit nach dem Schuss, das erlegte Wild zu apportieren. 

Ziel dieser Prüfung ist es, die Arbeitsweise beim Apportieren sowie seine allgemeine Wesensfestigkeit zu beurteilen. 
In Arbeitsprüfungen mit Dummies werden jagdähnliche Situationen simuliert. So kann man dazu beizutragen, dass Retriever ihren Apportiereigenschaften entsprechend von der Mehrheit der Retrieverführer gehalten und gefördert werden können. 

Es gibt ein Anfänger-Klasse, eine Fortgeschrittenen-Klasse und eine Offene Klasse.

Also jetzt geht es erstmal um die Anfängerklasse. Es kann eine Gesamtzahl von 80 Punkten erreicht werden. In dieser Klasse sollen die Entfernungen der Apports nicht mehr als 50 m betragen und werden den jeweiligen Gelände- und Witterungsverhältnissen angepasst.

1. Einzelmarkierung Land (20 Punkte)
Nach Abgabe eines Schusses wird ein Dummy, für Führer und Hund deutlich sichtbar (Flugbahn und Fallbereich), geworfen. Der Wurf des Dummys sollte stets in den Wind erfolgen. Der Hundeführer darf den Hund erst auf Anweisung des Richters zum Stück schicken. 

2. Einzelmarkierung Wasser (20 Punkte)
Nach Abgabe eines Schusses wird ein Dummy, für Führer und Hund deutlich sichtbar, in ein tiefes Gewässer, in dem der Hund schwimmen muss, geworfen. Alternativ kann auch, sofern ein geeignetes Gewässer (schmaler Fluss, Kanal, Flussarm) vorhanden ist, ein Dummy für Führer und Hund deutlich sichtbar, nach Abgabe eines Schusses, über das Gewässer geworfen werden. Der Ansetzpunkt muss von der Wasserkante entfernt liegen. Der Hundeführer darf den Hund erst auf Anweisung des Richters zum Dummy schicken.

3. Verlorensuche (20 Punkte)
In einem Gelände mit geringer Deckung werden für Führer und Hund nicht sichtbar 10 Dummies ausgeworfen. Auf Anweisung des Richters wird der Hund zur Verlorensuche in das bezeichnete Suchengebiet geschickt. Der Führer kann sich entlang der Grundlinie des Suchengebietes
bewegen. Der Hundeführer kann seinem Hund Kommandos geben, um ihn in dem bezeichneten Suchengebiet zu halten. Die Aufgabe wird durch den Richter beendet.

4. Appell und Memory (20 Punkte)
Hund und Hundeführer gehen gemeinsam mit dem Richter. Der Hund ist dabei unangeleint. Der Werfer geht in einiger Entfernung vor der Gruppe her. Die Position des Schützen wird durch den Richter bestimmt. Es werden insgesamt 2 Schüsse abgegeben sowie ein
Dummy geworfen. Nach erfolgtem 1. Schuss und Wurf des Dummys bleiben Hund und Hundeführer stehen. Hund und Hundeführer gehen gemeinsam mit dem Richter weiter. Nach erfolgtem 2. Schuss (es wird kein Dummy geworfen) bleiben Hund und Hundeführer stehen. Auf Anweisung des Richters schickt der Hundeführer den Hund zum geworfenen Stück.
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Der Retriever sollte Arbeitsfreude und Initiative zeigen, die nötige Standruhe und Apportierfreudigkeit besitzen. 
Er sollte gut markieren können und eine gute Nasenarbeit zeigen. Außerdem sollte er ausdauernd, gehorsam und gut zu lenken sein. All diese positiven Eigenschaften verbessern letztendlich die Gesamtpunktzahl. 
Die Hunde sollen schnell in die Hand des Führers apportieren.

Stark leistungsmindernd ist dagegen Unruhe des Hundes, langsames Arbeiten ohne Initiative, lautes Verhalten des Hundeführers bei der Arbeit, übermäßige Abhängigkeit des Hundes vom Führer, unnötiger Geländeverbrauch.

Ausschlussgründe:

- Einspringen
- Verweigerung des Apportierens, das heißt Nicht-Aufnehmen des Dummys,
- Nicht-Zurückbringen des Dummys zum Führer
- außer Kontrolle geraten oder Weiterjagen mit Dummy im Fang
- Tauschen von Dummies
- Verweigerung, ins Wasser zu gehen
- Hochgradiges Knautschen (Lochen)
- Aggressivität gegenüber Artgenossen oder Personen
- Winseln oder Bellen
- Physisches Einwirken auf den Hund ( Don`t touch the dog!!)
- Schussscheue
- zweimaliges Begehen eines schweren Fehlers. Es muss sich nicht um den gleichen Fehler handeln.
Bewertung: 41 bis 52 bestanden 53 bis 64 gut 65 bis 75 sehr gut 76 bis 80 vorzüglich
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Meine Zusammenfassung der Dummyprüfung soll nur einen kleinen Überblick verschaffen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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